31.10.2012

Tornado


Horst hat einen Segel-Club mit einem Dutzend Katamaranen, die er vermietet: 16-Fuss Hobie-Cats und 20-Fuss Tornados. Der Tornado ist eine olympische Klasse, und wird manchmal als Formel-1 des Segelns bezeichnet. Und damit will Horst heute segeln und hat mich und seinen Bruder Klaus, der gerade hier Urlaub macht, eingeladen mitzusegeln.


Er erklärt uns, wie man sich ins Trapez einhakt und damit ausreitet, etwas was ich in meinem Seglerleben noch nie gemacht habe. Ich frage ihn auch, wie man am besten aus dem Wasser auf den Katamaran aufsteigt, und er erklärt es mir mit der Bemerkung, dass Mann-Über-Bord ja fast nie vorkommt.


Wir segeln los und zischen gleich flott über die Wellen. 15 Knoten Wind, fast 20 Knoten Speed am Wind. Klaus und ich hängen uns in unsere Trapeze und stehen auf der Kante. Bei jeder Welle werden wir nassgespritzt, aber das Wasser ist warm, wie unter einer lauwarmen Dusche. So macht Wassersport Spass. Ich habe nur etwas Sorge, dass mir meine Sonnenbrille vom Gesicht gespült wird, aber sie hält fest, obwohl ich Salzwasser in die Augen bekomme.

Mein Trapezgurt zwickt etwas im Schritt, und um es mir bequemer zu machen ziehe ich mich etwas hoch und entlaste den Gurt. Plötzlich macht es Platsch und ich bin unter Wasser. Ich tauche auf und sehe den Kat davonzischen. In dem Moment habe ich gelernt: im Trapez ist man nur lose eingehakt, und nicht fest angeknotet wie beim Felsen klettern. Und ich habe mich gerade selber ausgehakt. Zum Glück habe ich meine Sonnenbrille noch auf der Nase - erstaunlich, obwohl sie nicht festgebunden ist.

Horst fährt gekonnt das Manöver, kommt zurück und zieht mich wieder an Bord. Gut, dass wir das vorher besprochen hatten.

Wir zischen weiter, fahren eine Wende und Klaus und ich reiten auf der anderen Seite im Trapez aus. Wieder Speed, Spray, Spannung, Spass. Und plötzlich macht es Knack, Platsch und ich bin wieder unter Wasser. Ich habe die Schot noch in der Hand und werde mit ungefährt 10 Knoten durchs Wasser geschleift. Das halte ich nicht aus und lasse die Schot los. Ich tauche auf und das selbe bekannte Bild wie vorher: der Kat wendet und kommt zurück. Nur irgendwie ist jetzt alles heller... meine Sonnenbrille ist weg! Kein Wunder... vom Kopf gespült und jetzt auf dem Weg auf den Grund in 20m Wassertiefe. Hoffnungslos verloren. Aber es gibt schlimmere Verluste und irgendwie war es den Segelspass auch wert.

Ich werde wieder aufgefischt und wir stellen fest, dass an meinem Trapez eine Befestigung gebrochen war. Diesmal war es also nicht meine Schuld. Wir segeln noch ein Weilchen weiter, halsen und kommen zurück. Auf dem Rückweg darf ich auch mal an die Pinne. Ich bin zwar noch nie Formel-1 gefahren, aber kann mir den Vergleich vorstellen - man fährt fast wie auf Schienen.

Das war auch mal ein unvergesslicher Segeltag.

30.10.2012

Bei Horst

Horst bekommt einen eigenen Blogeintrag. Weil er ein kleines Paradies geschaffen hat, das soll nicht in anderen Alltagsbeschreibungen untergehen.

Seine Pousada "Natureza" liegt direkt am Fähranleger an einem steilen Hang. Es ist ein traumhaft schöner Komplex aus einzelnen Bungalows in einem malerischen, tropischen Garten mit Blick aufs Meer. Wir erklimmen die vielen weißen Stufen, die durch die Anlage führen und erreichen ganz oben auf dem Gipfel des Hügels Horsts Privathaus. Er empfängt uns herzlich und gastfreundlich mit leckerem Kaffee und kaltem Wasser. Das tut gut!

Vor 30 Jahren, so erfahren wir, ist er nach Morro gekommen und hat gemerkt: Schön hier! Da gab es noch keinen Tourismus, noch keine andere Pousada, nicht mal fließendes Wasser. Sein Wasser musste er in schweren Kanistern zu Fuß den Berg rauf tragen. Und dann hat er so nach und nach dieses Leben hier aufgebaut. Hat eine brasilianische Frau gefunden, sich selbst hier oben eine Traumvilla gebaut mit offenen, luftigen Räumen, mit Terrassen und Balkonen mit gigantischen Blicken, hat die Pousada eröffnet als einer der ersten, der auf die Idee gekam, hier Tourismus anzubieten (heute gibt es etwa 200 Pousadas in Morro!), hat eine Katamaran-Segelschule gegründet und lebt nun sehr bequem im Tropenparadies. So geht's auch.

Hier ein paar Eindrücke vom Haus:

Drinnen:


Blick vom Balkon auf den Strand:


Blick aus den Fenstern auf der anderen Seite zum Sonnenuntergang:


Auf dem Weg nach oben war uns der bilderbuchartige Pool aufgefallen, der das Herz der Anlage bildet. Kaya fragt wieder und wieder, ob sie "wümmen" darf. "Klar," bietet Horst an, "kein Problem!" Er und Michi tauschen noch ein paar Segelinfos aus, verabreden sich für den nächsten Tag an der Katamaranschule zum Katamaransegeln, dann gehen wir zum Pool runter.

Manchmal fragen wir uns schon: Womit haben wir das verdient? Wir leben im Werbeprospekt. Nur schöner.


Und die kleine Wasserratte, noch fast ein bisschen schrumpelig von der langen Zeit im Meer, kann gar nicht genug kriegen.




Während Kaya und Michi im Wasser toben, ruhen ich und das Kleinste in meinem Bauch uns auf einer der Liegen aus und genießen die letzten Strahlen der Abendsonne.


Irgendwann ist Kaya dann auch erschöpft.


Es wird auch langsam dunkel, also packen wir unsere Sachen und laufen zum Fähranleger zurück. Feste Abfahrtszeiten scheint es ja nicht zu geben, also setzen wir uns an den Steg und warten. Und genießen, wie der Mond aufgeht.

Und irgendwann kommt aus dem Dunkel tatsächlich ein Licht angetuckert. Schöne, entspannte Art zu reisen. Ohne Uhr. Hinsetzen und warten. Und vertrauen. Wird schon ein Boot kommen. Gute Übung in Gelassenheit.

Morro de São Paulo II

Wir verholen ans andere Flussufer nach Gamboa. Eigentlich wollen wir ja wieder nach Morro de São Paulo, aber da der Ankerplatz dort so schaukelig war, wollen wir es diesmal von hier probieren. Gamboa liegt etwas geschützter, man kann mit dem Dinghy bequem an den Strand fahren und es gibt einen regelmäßigen Fährbetrieb nach Morro. Und schön ist es hier auch.


Der Weg zum Fähranleger ist hart. Wir tragen zuerst das Dinghy meterweit den Strand hoch, um es oben hochwassergeschützt an eine Palme zu ketten, schleppen dann uns und das Kind und den schweren Rucksack mit Ausrüstung für einen langen Strandtag den Strand hoch durch tiefen Sand, dann eine holprige Straße entlang, über eine nicht sehr vertrauenserweckende Brücke, die über eine stinkige Kloake führt, in den Ort Gamboa hinein, auf heißem Asphalt durch den Ort, dann wieder zum Strand, wieder durch schweren, tiefen Sand, der an den Füßen brennt - und wieder mal frage ich mich: Was zum Teufel mache ich hier? In meinem Zustand! Ich sollte auf dem Sofa liegen und wimmern und mich verwöhnen lassen. Oder...?

Warten auf die Fähre.


Einsteigen.


Auch in Morro ist der Weg vom Fähranleger in den Ort nicht so ohne, da es erstmal ganz steil bergan geht. Kaya darf Taxi fahren,...


...wir müssen laufen. Aber alle Beschwerlichkeiten des Weges sind vergessen, als wir wieder die Traumstrände Morros unter uns liegen sehen. Yeah! Hin!!


Und ab ins Wasservergnügen!










Obwohl wir eigentlich alle gar nicht genug kriegen können, zwingen wir uns irgendwann zurück an Land, ins Handtuch und zurück in den Ort. Schließlich haben alle Hunger und außerdem sind wir um 2 mit Horst, einem deutschen Pousada-Betreiber, verabredet. Nico aus Salvador hat uns den Kontakt vermittelt. Horst sei auch Segler und würde sich bestimmt über unsere Bekanntschaft freuen. Wir sind gespannt. Erstmal essen!

29.10.2012

Bom Jardim

Wir verlassen Cairú in aller Frühe, um mit dem Ebbstrom wieder Richtung Meer zu fahren. Auf dem Weg zurück nach Morro de São Paulo gibt es eine Ankermöglichkeit vor einem traumhaften Palmenstrand namens Bom Jardim, da wollen wir hin und am Strand wandern.

Es ist toll, so früh loszufahren und entsprechend früh da zu sein. Als Michi den Anker sicher geworfen und den Motor ausgestellt hat, ist es gerade mal 9. Da weiß man doch beim Frühstück schon, was man gemacht hat! Und man hat viel mehr Energie, weiterzumachen. Kraft dieser Energie packe ich den Zuber aus und wasche endlich mal ein paar dringend benötigte Kleidungsstücke. Vor dieser Kulisse macht das Waschen aber auch besonders viel Spaß!




Für einen Spaziergang am Strand ist es leider noch viel zu heiß. Wir chillen an Bord und beschließen, erst am Nachmittag loszumarschieren. Was wir bei dieser Planung allerdings nicht berücksichtigt haben, sind die Gezeiten. Nachmittags brennt die Sonne vielleicht weniger - aber unglücklicherweise ist gerade, als wir zum Strand rudern, absolutes Hochwasser, so dass von dem schönen breiten Sandstrand nicht viel zu sehen ist... Wir versuchen es trotzdem. Zu Beginn werden wir mit tollen Blicken auf unser kleines schaukeliges Zuhause belohnt.




Dann wird's abenteuerlich. Der Strand ist von Mangroven gesäumt, durch die wir uns tapfer vorankämpfen. Jeden Moment, so glauben wir, muss doch endlich wieder Strand kommen. Das geht auch erstmal ganz gut,...


...obwohl das Gestrüpp immer dichter und ein Durchkommen immer schwieriger wird.


Schließlich gilt es nicht nur, sich durch das Geäst durchzumogeln, sondern gleichzeitig noch, darauf zu achten, dass man nicht zu tief ins Wasser gerät, das uns mittlerweile bis zu den Knien geht, und dass man nicht im Schlamm versinkt. Kaya ist begeistert, obwohl sie nur auf Michis Rücken hängt. "Ist das ein Wasserpielplatz, Mama?", fragt sie mit leuchtenden Augen. Unser Abenteuerkind!


Irgendwann müssen wir umdrehen, weil das Dickicht immer extremer und das Wasser immer tiefer wird - und weil von einem Strand weit und breit nichts zu ahnen ist. Der Strand ist eben nur bei Niedrigwasser da... Im letzten Abendlicht kommen wir aus den Mangroven gestolpert und stehen - vor einer Fototapete.


Eigentlich zu kitschig zum Fotografieren. Was noch kitschiger ist, und wovon es nur deswegen kein Bild gibt, weil ich auf dem schaukeligen Dinghy mit Kind im Arm nicht an die Kamera im Rucksack komme, ist der Blick zum Strand, während wir zurück zum Boot rudern: Zwischen den Palmen, ganz tief, riesig groß und mit einem schimmernden Hof umgeben, geht majestätisch der Vollmond auf. Was für ein Bild!!

28.10.2012

Internet in Cairú

Der Tag beginnt gut. Ich wache ungewöhnlich früh auf, gegen 5, und werde dafür mit dem zauberhaften Anblick eines Regenbogens im Morgensonnenlicht belohnt. Tolle Stimmung! Wo hat man schon so einen Blick von der eigenen Terrasse aus?


Es gibt Momente, in denen mich die Lebensqualität, die einem das Leben auf einem Segelboot bieten kann, ziemlich umhaut. Es gibt nichts, was sich hiermit vergleichen ließe. Ebenso gibt es Momente, in denen mich fix und fertig macht, wie anstrengend das Leben an Bord ist - aber so ist das eben. Die Medaille hat nunmal zwei Seiten. Ich verstehe langsam, dass man sich entscheiden kann: Für beide Seiten oder für keine von beiden. Wenn ich erleben möchte, was wir hier gerade erleben, wenn ich diese Freiheit und diese Glücksmomente in meinem Leben möchte, dann muss ich dafür auch den Kampf akzeptieren, den dieses Leben eben auch mit sich bringt. Die Enge, die vielen Einschränkungen, das Geschaukel, die Seekrankheit, den Horror der Angst, die Herausforderung für die Beziehung...Im Moment, während ich an Deck in der warmen Morgenluft sitze und auf den Regenbogen über den Palmen gucke, weiß ich jedenfalls, dass es das alles wert ist. Ja, sage ich. Zum Kampf. Zum Glücklichsein. Zum Leben.

Unser Tag heute ist dominiert von der Internetaktion im Kloster. Wir schleppen Computer und Antenne zur Kirche hoch, schließen alles an, sind tatsächlich online - und merken, dass die Verbindung so langsam ist, dass sich kaum eine Email lesen lässt. Mit viel Geduld laden wir in stundenlangen Wartezeiten die bereits geschriebenen letzten Blogeinträge hoch und versuchen, aktuelle Wetterdaten runterzuladen. Immer wieder kommen Fehlermeldungen, immer wieder bricht die Verbindung ganz ab. Das zerrt an den Nerven! Gut, dass ich noch innerlich von dem außergewöhnlichen Morgen gestärkt bin, sonst hätte ich bestimmt schon wieder keine Lust mehr. Kaya wird es auch irgendwann zu langweilig, im Innenhof zu spielen. "Will ein Lumpfeis," sagt sie, "und einen Lolli." Kurzes Nachdenken. "Will kein Lumpfeis." "Kein Eis?" "Nein, will kein Lumpfeis!" Ich sehe, wie sich ihre Brauen in intensivem Grübeln zusammenziehen. Sie überlegt sichtlich, wie sie mir das jetzt erklärt. "Lumpfeis passt zu Sommerkleidchen. Will einen Lolli. Einen roten Lolli. Passt zu T-Shirt!" Mir geht das Herz auf - mein Kind hat einen Sinn für Farbästetik! Zur Belohnung gehe ich mit ihr einen roten Lolli kaufen. Einen, der zu ihrem T-Shirt heute passt.

Als wir zurück kommen, sind die Blogeinträge online, emails abgerufen, Wetter gecheckt und wir können alles ausstöpseln. Noch ein paar nette Worte mit Pater Lukas gewechselt,...


...dann zurück an Bord und endlich Mittagessen gemacht. Uff! Wir waren schon halb verhungert! Nachmittags rudern wir nochmal an Land, um mit Kaya wie versprochen zum Spielplatz zu gehen, den wir gestern Abend noch entdeckt hatten. Der Spielplatz ist ungewöhnlich schön und gepflegt, wie ein Spielplatz aus dem Werbeprospekt vom Club Med. Leider belästigen uns permanent zwei brasilianische Kinder, die uns die Geschichte von Cairú für ein paar Reais erzählen wollen. "Nein" scheint hier als Antwort nicht zu gelten. Sie kleben wie träge Fliegen an uns, sprechen uns wieder und wieder an, ob wir ihnen nicht wenigstens ein bisschen Kleingeld zum Computerspielen geben könnten, und werden insgesamt ziemlich lästig. Was macht man da? Ignorieren, am besten. Es kommt mir zwar unhöflich vor, aber ich tröste mich damit, dass sie mit der Unhöflichkeit angefangen haben. Kaya jedenfalls hat Spaß, rutscht und schaukelt und saust und tobt. Manchmal, wenn wir solche Landgänge mit Kaya machen, komme ich mir vor, als ginge ich mit meinem Hund Gassi. Austoben lassen, dann wieder ab nach Hause. Auch das gehört zum Segelalltag. Wir gewöhnen uns langsam dran.

27.10.2012

Cairú

Wir wollen noch ein Stück weiter den Fluss entlang fahren bis zu dem Örtchen Cairú. Dafür müssen wir allerdings den Flutstrom abwarten, damit wir nicht gegen die Strömung kämpfen müssen. Zeit für die Familie. Zeit für Duplo-Kunstwerke.


Gegen Mittag geht's los. Wir werfen den Motor an und tuckern auf dem sanften Fluss Richtung Süden, an traumhaften Ufern vorbei.


Kaya ist auch ganz begeistert. Sie macht sich immer besser als Segelmädchen!


Und da liegt es auch schon vor uns, malerisch an den Hügel gekuschelt: Cairú.


Wir ankern, machen das Dinghy klar, rudern an Land und stärken uns erstmal mit Kaffee für die Großen und blauem Schlumpfeis für die Kleine. Ich erkläre Kaya, wie gut das Eis zu ihrem Kleid passt. Das freut sie!


Dann gehen wir den Ort erkunden.


Dominantestes Wahrzeichen ist die Kirche auf dem Hügel, zu der wir hinaufsteigen.


Seit Kaya in Salvador Jesus am Kreuz gesehen hat, sagt sie jetzt, sobald sie eine Kirche nur von weitem sieht: "Der Mann hat Aua." Manchmal gefolgt von: "Der braucht ein Pflaster" oder: "Der muss zu Arzt gehen!". Scheint sie sehr beeindruckt zu haben. Auch hier besichtigen wir die Anlage von innen.


Es ist ein kleines Franziskanerkloster, erfahren wir, in dem heute nur noch zwei Geistliche wohnen. Einer von ihnen ist Pater Lukas, ein deutscher Priester, der vor Ewigkeiten nach Brasilien gekommen ist. Er scheint sich über deutsche Gesellschaft sehr zu freuen und erzählt uns lange von seinem Leben und seiner - etwas ungewöhnlichen - gesitlichen Arbeit hier. Der Papst, ach ja, der Papst... Der sei weit weg... Während wir mit Pater Lukas plaudern, spielt Kaya im kleinen Innenhof des Klosters mit den Blumen. Kleines Fotomodel!


Auf unsere Frage, ob es im Ort irgendwo Internet gäbe, bietet er uns an, seinen Internetzugang hier im Büro zu nutzen. Jetzt sei das Büro geschlossen und morgen (Sonntag) habe er zwar vormittags Messe, danach aber könnten wir jederzeit kommen. Prima! Wäre auch das gelöst! So kann man doch entspannt zurückrudern und den Abend genießen.

26.10.2012

Ausflug nach Valenca

Mit dem eigenen Segelboot lässt sich die Stadt Valenca, die weiter im Land am Flussufer des Rio Uma liegt, nicht erreichen. Zu flach. Aber es gibt Fähren. Das ist ja auch mal ein Abenteuer! Um 8.30 Uhr starten wir.


Wir knattern den Fluss entlang, vorbei an Mangroven und Palmenstränden.


Valenca empfängt uns mit dem üblichen Trubel einer brasilianischen Stadt: bunt, chaotisch, laut, staubig, exotisch. Spannend, aber auch anstrengend. Und mit einem tollen Fluss, auf dem hunderte von kleinen Booten dümpeln.


Wir laufen ein bisschen planlos rum, Michi nutzt die Chance, sich mal wieder professionell rasieren zu lassen, Kaya hängt schlapp in der Trage. Zeit, was zu essen zu finden.

Was toll ist hier, sind die Restaurants, in denen man sich am Buffet bedient, dann den Teller wiegen lässt und nach Gewicht bezahlt. So eines finden wir schließlich nach langer Suche, stärken uns köstlich und wandern anschließend frisch gestärkt zur Kirche hoch, die wir schon bei der Ankunft malerisch auf einem Hügel haben liegen sehen. Der Weg ist zwar anstrengend, aber schön.


Und oben erwartet uns als erstes ein Jahrmarkt.


Kaya quietscht vor Vergnügen und Vorfreude - leider wird aber gerade alles abgebaut. Kein Karussell dreht sich mehr. Schade! Aber Probesitzen darf sie trotzdem überall mal.


Die Kirche selbst ist mindestens so beeindruckend...


...wie der Ausblick von hier oben auf die Stadt Valenca am Rio Uma, und am Horizont Morro de São Paulo.


Saftpause im Schatten.


Wir erledigen noch diverse Einkäufe, dann geht es um halb vier zurück auf die Fähre.


Da ist es wieder, unser Zuhause!


Und abends wird im Sonnenuntergangslicht gelesen.