24.10.2012

Morro de São Paulo - Impressionen

Vom Boot an die Traumstrände Morros zu kommen, ist gar nicht so einfach. Zuerst gilt es, überhaupt an Land zu kommen und eine Stelle zu finden, an der das Dinghy sicher auf uns warten kann. Das ist schonmal eine ziemliche Herausforderung! Es gibt einen kleinen Strand an der Ankerbucht, der aber bei Hochwasser fast ganz verschwindet. Wo soll man da das Schlauchboot lassen? Dann gibt es den Steg des ehemaligen Yachtclubs, der sehr abenteuerlich aussieht und bei wenig Wasser abschreckend hoch ist. Das Boot könnte man dort festknoten, aber wie kommt man aus dem Boot auf den fast zwei Meter höher gelegenen Steg? Eine Leiter ist nicht zu sehen. Wir entscheiden uns trotzdem für den Steg. Irgendwie werden wir schon rauf kommen, erstmal hin rudern. Am Ende des Stegs ist eine kleine Plattform, knapp über der Wasseroberfläche. Hierauf klettern Kaya und ich, Wellen klatschen uns über die Füße. Oben stehen Männer und fischen. Eine freundliche Hand wird uns gereicht und wir ziehen uns mit aller Kraft hoch. Gar nicht leicht, vor allem nicht mit dem Kugelbauch. In meinem Zustand! Aber es macht Spaß. Das hier ist der größte Abenteuerspielplatz, den ich mir vorstellen kann. Michi macht das Boot fest und lässt sich dann auch hochziehen. Das ist schon cooler, als bequem mit der Fähre anzulanden.


Kaya darf zur Belohnung die Füße am kleinen Strand der Ankerbucht ins Meer dippen - das könnte im Reiseprospekt auch nicht besser aussehen.


Glücklich!!


Aber die eigentlichen Strände sind ja im Ort Morro auf der Atlantikseite der Insel, dazu müssen wir noch über den Berg kraxeln. Das ist zwar tierisch anstrengend, vor allem bei der Hitze, aber meistens läuft man durch schattige Wälder...


...und wird mit großartigen Ausblicken belohnt.


Morro ist ein lustiges Örtchen, zugegebenermaßen ein bisschen zu sehr vom Tourismus erobert, aber farbenfroh und schön. Mit luftigen Plätzen...


...und den coolsten Mülleimern...


...und einem Fähranleger wie aus dem Märchenbuch.


Vier Strände gibt es hier. Am ersten erholen wir uns in einer kleinen Reggaebar bei frischgepressten Fruchtsäften von den Anstrengungen des Fußmarsches.


Am zweiten gehen wir baden...






...liegen unter Palmen...


...und erkunden die Gegend.


Nachmittags spazieren wir noch lange den dritten und vierten Strand entlang, schlürfen am Ende in einer Bar, die aussieht wie ein Robinsonspielplatz aus Strandgut, noch eine Kokosnuss und Kaffee und wandern dann zurück zum Schlauchboot. Jetzt ist Niedrigwasser, so dass wir nicht über den Berg müssen, sondern einfach am Strand entlang gehen können. Kaya schläft auf Michis Rücken, der Mond scheint, die Luft ist warm, wir gehen barfuß im feuchten Sand vor tropischer Palmenkulisse. Am Steg dümpelt das Dinghy, in der Ankerbucht liegt friedlich Padma im Mondlicht. In welchem Film bin ich hier gelandet? Manchmal packt mich ein Anflug von schlechtem Gewissen, so privilegiert zu sein. Ein bisschen unverschämt ist das schon...

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