Wir laufen ins Zentrum, kurz vor 12, und was steht da? Direkt vor unserer Nase? Ein schicker, moderner Bus. Nach Cachoeira. Abfahrtszeit 12 Uhr. Gerade noch Zeit genug, Karten zu kaufen und einzusteigen. Tja, - was lernen wir daraus? Wenn man sich etwas ganz ganz ganz fest wünscht, biegt sich das Universum entsprechend zurecht. Oder? Leider verschläft Kaya den größten Teil ihrer herbeigewünschten Busfahrt. Trotzdem schön!
Cachoeira liegt direkt am Flussufer, auf der anderen Seite kuschelt sich São Felix an die Hügel (hier im Hintergrund zu sehen).

Kaya interessiert sich allerdings wenig für die Aussicht. Sie hat ein Trampolin entdeckt und die nächste halbe Stunde ist gerettet.

Dann sehen wir uns die Stadt an. Wir entdecken ein altes Kloster, das zum Hotel ausgebaut wurde, und chillen eine Weile am Pool im Innenhof. Manchmal frage ich mich schon, warum wir nicht auch einfach mal Urlaub am Pool machen können, wie andere Leute auch...

Cachoeira ist tatsächlich sehr malerisch. Kleine Häuschen im Colonialstil, pastellfarben angepinselt, säumen die Straßen. Entspannte Atmosphäre hier.



Teilweise noch renovierungsbedürftig...

Auch der alte Bahnhof sieht sehr renovierungsbedürftig aus, hat aber durchaus Charme.

Hier setzen wir uns auf die Stufen und warten auf ein Auto oder einen Bus zurück. Es ist etwa 17 Uhr, bald geht die Sonne unter. Wir wollen gerne vor der Dunkelheit zurück sein.

Als ein Kleinbus hält, fragt Michi nach Maragojipe, der Fahrer nickt, wir steigen erleichtert ein. Das hat ja schnell geklappt! Aber kaum sind wir aus dem Ort raus, kommt uns irgendetwas komisch vor. Hier sind wir doch auf der Herfahrt gar nicht langgekommen?! Zwar haben wir tolle Blicke von oben auf den Fluss und auf beide Städtchen im Abendlicht - aber wo fahren wir hin? Michi fragt unseren Sitznachbarn, der schüttelt den Kopf und sagt, nein nein, dieses Auto fahre in die andere Richtung, zu einem Ort, der so ähnlich klingt, aber ganz woanders ist. Oh weh! Wir pochen gegen die Decke, um die Aufmerksamkeit des Fahrers zu gewinnen. Alle Fahrgäste sehen uns mitleidig an und diskutieren gemeinsam, wo wir am besten aussteigen, um auch wieder zurück zu kommen. An der nächsten Ecke steigen wir aus, nehmen ein Taxi zurück nach Cachoeira und warten wieder... Nun ist es doch dunkel gworden. Und wir wissen nicht mal so genau, wo wir eigentlich warten sollen. Bushaltestellen im deutschen Sinne gibt es hier nicht. An der Hauptkreuzung, im totalen Verkehrschaos aus Bussen, Autos, Mopeds, Eselkarren, positionieren wir uns. Und tatsächlich! Wieder taucht, wie eine Erscheinung, ein moderner Bus aus der Dunkelheit auf, so einer wie der, mit dem wir gekommen waren, schluckt uns auf und bringt uns sicher nach Hause.
Reisen in fremden Ländern. Super! Abenteuerlich!
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