30.10.2012

Bei Horst

Horst bekommt einen eigenen Blogeintrag. Weil er ein kleines Paradies geschaffen hat, das soll nicht in anderen Alltagsbeschreibungen untergehen.

Seine Pousada "Natureza" liegt direkt am Fähranleger an einem steilen Hang. Es ist ein traumhaft schöner Komplex aus einzelnen Bungalows in einem malerischen, tropischen Garten mit Blick aufs Meer. Wir erklimmen die vielen weißen Stufen, die durch die Anlage führen und erreichen ganz oben auf dem Gipfel des Hügels Horsts Privathaus. Er empfängt uns herzlich und gastfreundlich mit leckerem Kaffee und kaltem Wasser. Das tut gut!

Vor 30 Jahren, so erfahren wir, ist er nach Morro gekommen und hat gemerkt: Schön hier! Da gab es noch keinen Tourismus, noch keine andere Pousada, nicht mal fließendes Wasser. Sein Wasser musste er in schweren Kanistern zu Fuß den Berg rauf tragen. Und dann hat er so nach und nach dieses Leben hier aufgebaut. Hat eine brasilianische Frau gefunden, sich selbst hier oben eine Traumvilla gebaut mit offenen, luftigen Räumen, mit Terrassen und Balkonen mit gigantischen Blicken, hat die Pousada eröffnet als einer der ersten, der auf die Idee gekam, hier Tourismus anzubieten (heute gibt es etwa 200 Pousadas in Morro!), hat eine Katamaran-Segelschule gegründet und lebt nun sehr bequem im Tropenparadies. So geht's auch.

Hier ein paar Eindrücke vom Haus:

Drinnen:


Blick vom Balkon auf den Strand:


Blick aus den Fenstern auf der anderen Seite zum Sonnenuntergang:


Auf dem Weg nach oben war uns der bilderbuchartige Pool aufgefallen, der das Herz der Anlage bildet. Kaya fragt wieder und wieder, ob sie "wümmen" darf. "Klar," bietet Horst an, "kein Problem!" Er und Michi tauschen noch ein paar Segelinfos aus, verabreden sich für den nächsten Tag an der Katamaranschule zum Katamaransegeln, dann gehen wir zum Pool runter.

Manchmal fragen wir uns schon: Womit haben wir das verdient? Wir leben im Werbeprospekt. Nur schöner.


Und die kleine Wasserratte, noch fast ein bisschen schrumpelig von der langen Zeit im Meer, kann gar nicht genug kriegen.




Während Kaya und Michi im Wasser toben, ruhen ich und das Kleinste in meinem Bauch uns auf einer der Liegen aus und genießen die letzten Strahlen der Abendsonne.


Irgendwann ist Kaya dann auch erschöpft.


Es wird auch langsam dunkel, also packen wir unsere Sachen und laufen zum Fähranleger zurück. Feste Abfahrtszeiten scheint es ja nicht zu geben, also setzen wir uns an den Steg und warten. Und genießen, wie der Mond aufgeht.

Und irgendwann kommt aus dem Dunkel tatsächlich ein Licht angetuckert. Schöne, entspannte Art zu reisen. Ohne Uhr. Hinsetzen und warten. Und vertrauen. Wird schon ein Boot kommen. Gute Übung in Gelassenheit.

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