
...und einsamen Buchten.

Segeln geht nicht, da kein Wind, aber motoren ist auch mal ganz entspannt. Da kann man ganz gechillt in der Sonne sitzen und lässig mit einem Fuß das Boot lenken.

Maragojipe empfängt uns mit einem endlos langen Pier. Den braucht man hier auch, denn die Gezeiten machen sich deutlich bemerkbar. Bei Hochwasser geht das Wasser bis zum Ortseingang, bei Ebbe zieht es sich soweit zurück, dass man über den Pier an riesigen Wattflächen vorbeigeht, in denen Mangroven wachsen und Kraniche umherstolzieren.

Wir knoten unser Dinghy ans Ende des Piers und machen uns auf einen Entdeckungsrundgang durch den Ort. Der Mast im Hintergrund gehört übrigens Padma. Da wohnen wir jetzt.

Und so sehen hier die traditionellen Boote aus. Gerade ist Ebbe, Gelegenheit also, zum Basteln, Pflegen und Ausbessern. Den Arbeiter, der hier gerade an einem Boot schraubt, haben wir gehört, bevor wir ihn gesehen haben: Fröhlich singend.

Der Ort selbst wirkt sehr authentisch, unberührt vom Tourismus. Hunde und Hühner laufen über die staubigen, grob gepflasterten Straßen. Ab und an ein Eselkarren. Jugendliche knattern auf Motorrädern vorbei. Vor den Häusern stehen Frauen, ohne sichtliche Beschäftigung, aber auch ohne sichtliche Langeweile. Kinder spielen mit Stöcken und Steinen auf der Straße und sehen uns neugierig nach. Hin und wieder ein freundliches Winken, ein entzückter Kommentar über unser kleines blondes Wesen, ein bisschen Smalltalk. Die Menschen wirken entspannt und einladend. Noch habe ich nichts von der viel diskutierten, dramatischen Kriminalität, die Brasilien nachgesagt wird, gesehen. Wir bleiben trotzdem achtsam, Respekt scheint mir nach wie vor angesagt. Aber eine Begegnung mit Land und Leuten relativiert doch die projiizierten Ängste, die ich vorher so extrem aufgebaut hatte.
Hallo, Maragojipe!
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