17. Tag
Mitten in der Nacht, ich habe nach einem Regenschauer erst ein oder zwei Stunden geschlafen, werde ich wieder von einem Alarm geweckt. Aber diesmal ist es nicht der übliche Fehlalarm, sondern etwas ernstes: Der Autopilot reagiert nicht mehr.
Aus- und anschalten hilft nicht, er bleibt regungslos. Aber ich habe ja noch den mechanischen Windpilot, den ich jetzt ans Steuerrad koppele und mich wieder hinlege.
Am Morgen untersuche ich das Problem gründlich, trenne alle möglichen Verbindungen im Datennetzwerk der Navigationselektronik, verbinde die Geräte einzeln wieder, und komme zu der Erkenntnis, dass der Steuercomputer des Autopilots kaputt ist. Ich baue die Kiste aus (wozu ich wieder kopfüber in der Backskiste hänge), nehme sie auseinander, sehe keine Fehlerursache, reinige die Platine, teste den Apparat nochmal, aber immer das selbe Resultat: das Ding ist tot. Da hilft nichts, ausser zum Hersteller einschicken und hoffen, dass es reparierbar ist. Ich habe den Autopilot vor vier Jahren eingebaut, da ist die Garantiezeit leider längst abgelaufen.
Wie gut, dass ich in weiser Voraussicht zwei unabhängige Selbstteuersysteme eingebaut habe, und ich volles Vertrauen habe, dass mich der Windpilot sicher den Rest der Strecke steuert. Nicht dass es mir ergeht wie unserem Freund Mathieu auf seiner Java, dem auf dem Weg von den Kapverden nach Martinique nach einem drittel der Strecke die Windsteueranlage kaputt gegangen ist. Danach mussten er und seine beiden Mitsegler fünf Tage und Nächte mit der Hand steuern, bis sie die Windsteueranlage irgendwie reparieren konnten.
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