26.11.2011

Santa Lucia - Sao Nicolau

Das ist die Kulisse, die sich hier an unserem lauschigen Ankerplätzchen morgens dem Auge bietet. Schon ganz schön...


Auch Kaya kann sich gar nicht satt sehen.


Aber so schön es auch ist, wir wollen ja weiter. Immerhin muss ich am 7.12. von Sal losfliegen und bis dahin ist es noch ein paar Tagesetappen. Ich weiß zwar, dass segeln langsamer ist als fliegen, aber so im direkten Vergleich bleibt es immer wieder verblüffend: Der Flieger von Mindelo nach Sal braucht eine Stunde. Mit dem Boot brauchen wir vier Tagesetappen.

Auch heute kämpfen wir uns ziemlich hart am Wind voran. Wieder liegen Kaya und ich benommen im Salon und können nur leise wimmern und vor uns hin gucken. Zumindest am Anfang. Dann irgendwann schläft Kaya und ich wage mich mal ins Cockpit. Wir liegen so schräg, dass ich meine Füße gegen die gegenüberliegende Sitzbank stemmen muss. Der Ausblick allerdings ist unschlagbar. Wir passieren steuerbords zwei kleinere, ebenfalls unbewohnte Inseln. Im Kielwasser liegt die Silhouette von Santa Lucia, dahinter im Dunst Sao Vicente, vor uns sind bereits deutlich die schroffen Berggipfel von Sao Nicolau zu erkennen. Über uns strahlend blauer Himmel. Wir sitzen barfuss nebeneinander, schauen den munter um Padma herumspülenden Wellen zu und genießen die Dynamik der Bewegung des Bootes. Wenn mir mal nicht übel ist und ich keine Angst habe und keine Sorge um Kaya, ist das Segeln ein Traum. Dann fühle ich mich auf eine Art lebendig, die ich sonst ganz selten spüre. Toll ist das! In solchen Momenten verstehe ich Michis Leidenschaft für dieses Leben 120%.

In gerader Linie sausen wir direkt auf Tarrafal, Sao Nicolao zu. Allerdings müssen wir das letzte Stück motorn, da in der Abdeckung der Insel plötzlich null Wind mehr ist. Auch schön! Wenigstens gibt es dadurch jetzt auch keine Wellen mehr und keine Schräglage. Da kann sogar Kaya an Deck rumtoben.


Tarrafal sieht als Ort nicht sehr einladend aus, aber die Ankerbucht dafür umso mehr! Mindestens 15 Boote dümpeln hier bereits vor sich hin, als wir einlaufen. Wir suchen eine Lücke aus, werfen den Anker und lassen uns Zeit, auch mental hier anzukommen.

Nichts tun. Mit Kaya lachen, Sonnenuntergang gucken, leben, lieben. Was braucht man mehr?

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