Am nächsten Tag holt er mich und mein Fahrrad ab, leiht sich ein Fahrrad und zeigt mir etwas von der Insel.


Einen anderen Tag lädt er mich bei sich zum Essen ein. Seine Frau hat gekocht.

Da in Haiti außer Grundnahrungsmitteln praktisch nichts hergestellt wird, haben die Leute nur das, was ihnen aus dem Ausland geschenkt wird, z.B. gebrauchte Kleidung. Im Dorf gibt es kein fließend Wasser und keinen Strom. Aber es gibt hochmoderne Straßenbeleuchtung mit LEDs und Solarpanelen, vermutlich von einer NGO geschenkt. Haiti braucht die NGOs, und die NGOs brauchen Haiti.
Die Polizisten auf der Insel fahren ein neues SUV, was vermutlich von der UN geschenkt wurde. Williams Sohn fährt ein deutsches Bobbycar.

Zum Abschied schenke ich William meine alten Solarpanele. Wenn er die vor seinem Haus hinlegt, kann er damit Mobiltelefone und Laptops laden. Er möchte gerne ein kleines Internetcafé aufmachen.
Die Leute haben zwar nicht viel, aber viele haben internetfähige Telefone. Ich konnte auf der Insel auch eine lokale SIM-Card kaufen und damit ins Internet gehen. Das Mobilfunknetz funktioniert überraschenderweise so gut wie in jedem anderen Land. Bei der ersten Verbindung erhielt ich eine SMS: "Welcome to Jamaica" - damit ist dann auch klar, wer für das Mobilfunknetz veranwortlich ist.
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