15.12.2014

Zurück in die Karibik

Eineinhalb Jahre stand Padma geparkt auf Trinidad, während wir in Hachborn das Haus saniert und unsere Nerven aufs härteste strapaziert haben.

Jetzt bin ich wieder zurück, für einen Törn rund um die Karibik. Der Plan ist: Ich mache Padma bereit, segle los, und Nina und die Kinder fliegen zu irgendeiner Insel, wo wir uns dann treffen.

Ich fliege nach Tobago und mache ein paar Tage Strandurlaub, bevor ich mit der Fähre nach Trinidad übersetze, um Padma wiederzufinden.





Ich habe mein neues Mountainbike im Flugzeug mitgebracht. Mein altes Fahrrad verkaufe ich an einen Nachbarn.

Nach zwei tropischen Regenzeiten ist Padma moosbewachsen und aus dem Teak im Cockpit sprießen Pilze! Also von oben bis unten kärchern. Die Batterien sind tiefentladen und haben sehr gelitten. Eine neue Starterbatterie muss her, die teuren Verbraucherbatterien erholen sich zum Glück nach und nach. Schon lange sorge ich mich um das Getriebe, in dem es klappert beim Fahren unter Motor. Ein Mechaniker baut es mir aus, nimmt es mit in seine Werkstatt und bringt es mir repariert wieder. Es war nur etwas lose drinnen, trotzdem war die Reparatur teuer, aber jetzt eine Sorge weniger, und ein Getriebeschaden unterwegs wäre sehr doof. Außerdem habe ich das Unterwasser-Lager für die Antriebswelle gewechselt, was kompliziert war, weil kein exakt passendes Ersatzteil zu kriegen war, obwohl es hier fast alles gibt, was Boote so brauchen. Ich besorge mir neue, dickere Plexiglasscheiben für die Fenster, um sie mir später bei Gelegenheit einzubauen, und lasse mir ein neues Tuch fürs Bimini-Verdeck nähen. Dann baue ich noch das Gestänge am Heck um, um Platz für ein neues, großes Solarpanel zu machen.

Das Unterwasserschiff braucht neues Antifouling. Herbert, ein deutscher Segelaussteiger, macht mir die Arbeit und besorgt mir günstig die Farbe, die angeblich übrig ist von einem Großschiff.



Nach insgesamt zwei Wochen Arbeit kommt Padma kurz vor Weihnachten wieder ins Wasser.







Dann kommt der Hammer: Der Chef der Marina bittet mich in sein Büro und erklärt mir, dass die Antifouling-Farbe, die auf meinem Boot ist, auf seinem Gelände einem Kunden geklaut wurde. Zum Glück macht er mir keine Schwierigkeiten, sondern braucht nur meine Mitwirkung, um einen seiner Mitarbeiter zu überführen, den er nach Sichtung der Überwachungskameras in ernstem Tatverdacht hat. Der Mann wird entlassen, und ich segle weiter mit schlechtem Gewissen.

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