26.12.2014

Bequia

Ein Segeltag weiter und ich erreiche die Admiralty Bay in der kleinen Insel Bequia, wo ich über Weihnachten bleibe. Zwischen den vielen Moorings, die mir für teures Geld angeboten werden, suche ich mir einen Platz zum Ankern, was mir schließlich auch gelingt. Im Cruising Guide steht, dass die Moorings schlecht gewartet sind und der eigene Anker sicherer sein kann.
Viele Boote sind in der Bucht und viele Menschen in Partylaune an Land in den Restaurants und Bars.



Am zweiten Weihnachtstag gehe ich am späten Nachmittag mit dem Dinghy an Land. In einem Cafe lerne ich ein paar nette junge Schweden kennen, Skipper Per mit Freundin und zwei Schwestern. Ich mache mich zum Abendessen auf den Weg zurück an Bord, inzwischen ist es dunkel und ich habe vergessen das Ankerlicht einzuschalten. Dann ist auch das Benzin alle und ich ruder herum und suche Padma zwischen all den anderen Schiffen. Ich finde Per an seinem Schiff und er schleppt mich ab zu Padmas Platz. Aber Padma ist nicht da!!! Ich weiß doch zwischen welchen andern Booten Padma war! Wir fahren hin und her und schließlich sichte ich Padma weit weg. Etwa 400m weit in Richtung Meer finden wir Padma. Offensichtlich hat der Anker nicht gehalten, und hat dann wieder Halt gefunden im letzten flacheren Wasser vor dem offenen Meer. Ich bin sehr erleichtert, dass Padma nicht ohne mich in der Nacht am Horizont verschwunden ist.
Wie konnte das passieren? Hat mein Anker nicht gehalten in dem dünnen Sand auf Korallenstein? Tagelang war nichts passiert, bei Wind aus immer der selben Richtung und oft stürmischen Böen. Oder hat da jemand nachgeholfen, der mir lieber eine Mooring verkauft hätte? Ich fahre zurück und versuche wieder am alten Platz zu ankern. Diesmal hält der Anker bei mehreren Versuchen nicht, und schließlich nehme ich für die letzten zwei Nächte doch eine Mooring.



Am nächsten Mittag will ich ausklarieren. Beim Zoll werde ich noch bearbeitet, aber Immigration hat schon geschlossen. Dann fahre ich eben ohne Stempel im Pass ab, was soll schon passieren. Die haben ja noch nicht mal einen Computer, mit dem sie später mal wissen könnten, dass ich illegal ausgereist bin.

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