01.01.2012

Casamance Neujahr

Ich verlasse Dakar, segle einen Tag und eine Nacht, an Gambia vorbei Richtung Süden. Fast immer ist irgendein Fischerboot irgendwo in der Nähe und ich komme kaum zum schlafen. Am Sylvestermorgen komme ich wie geplant mit Beginn der auflaufenden Flut an der Mündung des Casamance an. Der Weg vom Meer in den Fluss hinein, zwischen den Sandbänken hindurch, ist gut betonnt. An der flachsten Stelle ist das Wasser drei Meter tief, das reicht. Allerdings habe ich nach einer Biegung des Fahrwassers 25 Knoten Wind direkt von vorn. Ich nehme das Segel weg, gebe Vollgas, und stehe neben der Tonne erstmal auf der Stelle, bevor Padma langsam Fahrt aufnimmt, und sich gegen die kurze Welle den Fluss hoch kämpft. Der Diesel schlägt sich tapfer, Wind und Welle nimmt langsam aber stetig ab, nach einer Stunde kann ich das Gas etwas zurücknehmen und mit leichtem Flutstrom mache ich trotzdem noch 6 Knoten über Grund. Bis nach Ziguinchor sind es fast 40 Meilen und ich muss mich beeilen um vor Sonnenuntergang anzukommen.

Der breite, Fluss durch die flache sandige Landschaft und der Slalom um die roten und grünen Bojen mit ständigem Blick auf den Tiefenmesser, das alles erinnert mich an frühere Segeltörns im Sommer auf der Havel in Brandenburg. Nur dass der Casamance breiter ist, und das Ufer nicht von Schilf sondern von Mangroven gesäumt ist. Es ist Sylvester, kurz vor Sonnenuntergang, und ich gehe vor Anker in Ziguinchor, der Hauptstadt der südsenegalesischen Provinz Casamance, am Ufer vor einem Touristenhotel.


Ich ruhe mich ein wenig aus, mache mich schick, und gehe an Land, um zu essen und zu sehen, wo man hier Neujahr feiert. Das beste vegetarische Essen was ich finde ist ein Teller Pommes-Frites und eine Pizza Margarita mit Senf und Ketchup. Ich finde zwei Discos, wo aber noch kein Mensch ist. Es ist 22 Uhr. Ich gehe zurück an Bord, um mich auszuruhen bevor ich später nochmal ausgehe. Ich lege mich etwas hin. Irgendwann wache ich halb auf, weil draussen gejubelt und geknallt wird. Ich schlafe wieder ein. Am Morgen wache ich frisch und ausgeruht auf, und begrüße das Neu Jahr am Frühstücksbüffet des Hotels Kadiandoumagne mit Schokocroisants, Baguette und hausgemachter Konfitüre, frisch gepresstem Fruchtsaft und Kakao.



Das Hotel hat einen praktischen Anlegesteg, einen hübschen Garten am Ufer, und ein gut funktionierendes WLAN, das ich an bord stark empfange. Die WLAN-Antenne ist an eine Palme montiert.


Nicht weit vom Hotel steht ein riesiger Baobab, in dem viele grosse Vögel ihre Nester haben.

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